Kintsugi: Ein neues Leben für alte Lieblingsstücke

Unregelmäßigkeiten und die scheinbare Unvollkommenheit kennzeichnen japanische Keramiken und grenzen sie damit deutlich ab gegenüber dem sonst so verbreiteten Bestreben möglichst perfekte Stücke mit glatten, makellosen Oberflächen und ebenen Rändern zu fertigen.

Diese Unregelmäßigkeiten verleihen den Keramiken erst ihren Charakter - der durch die Gebrauchsspuren über die Jahre geformt wird - beispielsweise durch die Verfärbungen, die in den feinen Rissen der Glasur oder im porösen Ton entstehen, wenn der Tee dort hinein sickert. 

Kintsugi Karaffe

Der Makel wird nicht "versteckt", sondern als Teil der Geschichte des Stücks hervorgehoben, der zum Charakter und der Schönheit des Stücks beiträgt.

Kintsugi wird traditionell in einem oft langwierigen Prozess aus dem schrittweisen Auftragen und Polieren von einem mit Gold- oder Silberpigmenten bestäubten Urushi-Lack erstellt.  

"The world breaks everyone and afterward many are strong at the broken places." - Ernest Hemingway

Auf den Bildern der Sake-Karaffe (rechts) sieht man sowohl einige dunkle Bruchlinien, die noch neu poliert und bearbeitet werden müssen, als auch einige fertige goldene Bruchlinien.

Mit der Technik können Stücke aus 2 oder mehr Scherben zusammen gefügt werden (die abgebildete Vase besteht aus 91 Bruchstücken!). Fehlende Stücke können komplett durch die Gold-Urushi-Kittmasse ersetzt werden, oder es werden passende Scherben eingefügt die oft durch abweichende Farben oder Materialien wie Glas einen absichtlichen Kontrast zur Ursprungskeramik aufweisen.

Inzwischen wird häufig eine einfachere Methode der Kintsugi-Reparatur durchgeführt, wobei Keramik-Kleber mit Goldpulver vermischt wird und nach dem Zusammenfügen der Teile während der Trocknung weiteres Goldpulver auf die Bruchkante gestreut wird. Auch diese Methode führt zu schönen Ergebnissen, erreicht jedoch nicht ganz die Finesse der filigranen Kunstwerke die durch "echte" Kintsugi-Reparaturen entstehen.

Ihr Lieblingsstück ist zu Bruch gegangen und Sie möchten es durch Kintsugi-Reparatur wiederbeleben?

Wir freuen uns Ihre Keramiken in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Für die Reparatur mit der traditionellen Kintsugi Technik berechnen wir 12€ pro cm Bruchkante, für einfaches Kintsugi 6€ pro cm Bruchkante (zzgl. Versand). Kontaktieren Sie uns gern für Details! 

Einige beispiele von Kintsugi-Reparaturen durch unseren Produktionsleiter Sascha Conrad finden Sie in der Bildergalerie zum Blogbeitrag! Die Sake-Karaffe ist mit "echtem", die anderen beiden Stücke mit "einfachem" Kintsugi repariert.

Bitte bedenken Sie dabei, dass die Reparatur durchaus einige Wochen in Anspruch nehmen kann, da zwischen den Arbeitsschritten immer ein paar Tage Trocknungszeit nötig sind. Je mehr Bruchstücke, desto langwieriger der Prozess.

Zum Weiterlesen: Kintsugi: Wenn Zerbrochenem neues Leben eingehaucht wird (Japan Digest)

Tags: Zubehör
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