Faszination Teekeramik

Im KEIKO Teehaus in Diepholz findet sich eine stets wachsende Ausstellung handgefertigter japanischer Teekeramiken von Teekännchen und ganzen Sencha-Sets bis hin zu verschiedensten Matchaschalen und Teezeremonie-Zubehör wie Kensui und Kama. Präsentiert zwischen original japanischen Rollbildern und mit Blick auf den Steingarten, den Tatami-Raum und die Matcha-Mühlen.

 

Ein Teil davon ist ab sofort auch im KEIKO Online Shop vertreten. Das haben wir zum Anlass genommen, Markus Hastenpflug, den KEIKO Gründer, mal zu seiner Faszination mit der japanischen Teekeramik zu befragen.

 

Wie kam es zu Ihrer Leidenschaft für japanische Teekeramik und was war Ihr erstes Stück? 

 

Seit meiner Jugend trinke ich Grüntee und habe im Laufe der Zeit viele Teekannen und -schalen aus aller Welt kennengelernt oder selbst in Benutzung gehabt. Der erste Kontakt fand bei einem Besuch in Japan im Jahre 1993 statt. Ich entdeckte einen kleinen Keramikladen unweit des ehemaligen Kaiserpalastes in Kyoto und mir sprang  ein Set aus drei handgeformten, ungewöhnlich dünnwandigen und aus bläulich-weißem (celadon), porzellanähnlichen Material geformte Teeschalen ins Auge. Zunächst erschien mir der Preis dieses Sets unverhältnismäßig hoch und ich verließ den Laden „unverrichteter Dinge“. In den folgenden zwei Tagen meines Aufenthaltes in der Stadt musste ich jedoch immer wieder an diese Schalen denken - sie gingen mir nicht aus dem Kopf. Kurz vor meiner Abreise aus Kyoto habe ich sie dann doch noch gekauft und  es nie bereut. Seit 27 Jahren erfreue ich mich immer wieder an ihnen, auch wenn es inzwischen nur noch zwei sind, aber das ist eine andere Geschichte.

 

Wann haben Sie angefangen Teekeramik zu sammeln?

 

Seit der Erfahrung in dem kleinen Laden zieht es mich bei meinen Besuchen unseres japanischen Geschäftspartners und des KEIKO-Teesgartens regelmäßig in die Keramikläden und es vergeht kein Aufenthalt dort, bei dem ich keine neuen “Eroberungen” zurück nach Deutschland bringe. Neben den Teeschalen und Kännchen (Kyusus) habe ich auch den Reiz der Matchaschalen (Chawan) entdeckt. Aus wenigen Schalen zu Beginn ist mittlerweile eine beträchtliche Sammlung geworden.

 

Welches ist ihr Lieblingsstück bzw. welche Art von Keramik gefällt Ihnen am besten?

 

Die Vielfalt der japanischen Keramik ist sehr beeindruckend. Insbesondere die Teekeramik hatte einen prägenden Einfluß auf ihre Entwicklung, beginnend im 14. Jahrhundert in regionalen Töpferzentren und später beeinflusst durch die bedeutendsten Teemeister und die vom Buddhismus geprägte Teezeremonie. Es entwickelten sich viele regionale Keramikstile (Yaki), die bekanntesten darunter sind Raku-, Oribe-, Hagi-, Shino-, Seto-, Shigaraki- und Bizen-Yaki. Aus all diesen regionalen Keramikstilen gibt es besonders anmutige Stücke in großer Vielfalt. 

 

Aus allen Stilarten habe ich „Lieblingsstücke“. Häufig sind diese etwas unregelmäßig und handgeformt oder weisen kaum merkliche Besonderheiten auf. Wichtig ist mir, dass innerhalb der Stile Material, Glasur und Form typisch sind und miteinander harmonieren. Momentan ist meine Lieblingsschale eine sehr archaische, dunkle Schale mit einer Oberfläche wie Leder mit viel Craquele. Sie sieht uralt aus, ist aber tatsächlich von einem zeitgenössischen Künstler aus Tokyo.

 

Was fasziniert Sie am Sammeln von Matchaschalen besonders?

 

Mich fasziniert insbesondere, dass Schalen, die ursprünglich als Gebrauchsgegenstände für die Zubereitung und den Genuss von Matcha hergestellt wurden, über eine so überaus große Vielfalt an Formen, Materialien, Glasuren verfügen können. Die Kombination aus diesen Faktoren gibt jedem Stück einen einzigartigen Charakter. 

 

Worauf achten Sie besonders bei der Auswahl neuer Stücke für die Sammlung?

 

Anfangs habe ich insbesondere auf die Individualität und die harmonische Stimmigkeit der Schalen geachtet. Mittlerweile hat sich mein Interesse etwas verändert und mein Augenmerk liegt eher auf  Schalen für besondere Anlässe, Jahreszeiten oder einfache Stile, die in der Sammlung noch nicht so repräsentativ vertreten sind.

 

Häufig entdecke ich an den Schalen beim wiederholten „in die Hand nehmen“ noch Besonderheiten, die mir zuvor nicht aufgefallen sind

 

Tags: Zubehör
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